FILMABEND - 972 BREAKDOWNS Auf dem Landweg nach New York
Lasst uns am Freitag den ersten CVMU-Abend gemeinsam mit einem Film eröffnen. Popcorn gibt es vor Ort. Abendessen solltet ihr vorher zu euch nehmen :-)
ca. 20-22 Uhr
Location: Tagungsraum HKL/GZL Zugang über Werkstatthalle Tor II - I OG
Über den Film:
972 BREAKDOWNS - AUF DEM LANDWEG NACH NEW YORK
Im Herbst 2014 brechen wir aus Halle (Saale), Deutschland auf. Kompression im Motor, Zündzeitpunkt oder Ventilspiel sind alles Fremdworte für uns. Nach 25 km fangen unsere russischen Motorräder an zu streiken. Ziemlich schnell wird klar, dass uns der ADAC nicht bis nach New York schleppen kann und so sind wir auf uns allein gestellt. Prompt werden wir mit unserem neuen Leben als Mechaniker konfrontiert – Pannen sind von nun an unsere stetigen Begleiter. Es geht durch kasachische Gewitter, durch mongolische Wüste, entlang tausender Kilometer Wellblechpiste, pausenlos werden wir gejagt von Monstermücken. Berge aus Bürokratie und tiefe Flüsse aus kaltem sibirischen Wasser können wir letztendlich nur mit eine Menge Erfindungsgeist überwinden. In abenteuerlicher, witziger, unüberlegter, manchmal auch gefährlicher Art und Weise finden wir heraus, was Entfernung wirklich bedeutet.
Landweg kaputt
Dort, wo Sibirien endet und der Fernen Osten Russlands anfängt, müssen wir lernen, dass es nicht immer eine gute Idee ist, eine Abkürzung zu nehmen. Die »Old Road of Bones« – 300 km Sumpf, Flüsse und Schlamm – zeigt uns, dass Brücken eine sehr sehr sinnvolle Erfindung sind! Alle Stassen enden hier und der Landweg nach New York City wird zunehmend mühevoller. In der folgenden Winterpause entwickeln wir einen schwimmbaren Amphibien-Prototyp der Ural 650, denn im fernen Osten Russlands wartet der absolute Gipfel unserer Reise: 1600 km Fahrt auf dem entlegenen Kolyma Fluss. Aufgeregt stehen wir am Ufer des Kolyma und warten darauf, dass jemand kommt und uns aufhält… Es kommt aber niemand, und so bauen wir unsere Schiffswerft auf, lassen die Motorräder samt Schwimmkörper ins Wasser, tauschen Helme gegen Schwimmwesten und legen ab.
43.000 Kilometer später…
Nach 2,5 Jahren haben wir es irgendwie nach New York geschafft. Uns ist klar geworden, dass wo der eigene Plan nicht mehr aufgeht, entscheidet der Zufall über den weiteren Verlauf des Tages. Die Ural-Motorräder wurden zur Bühne unserer Reise. Der Vorhang öffnete sich mit jeder Panne. Wildfremde Leute kamen dazu und es ging los: »Woher kommt ihr?« »Was ist passiert?« »Ich kann euch helfen…« Die Kulissen veränderten sich stetig: Sanddünen, Militärparaden, Werkstätten, Hinterhöfe, Küchen… Das Ergebnis blieb dasselbe: Grenzen begannen zu verschwinden – das Eis brach und wir erlebten jeden Tag die unterschiedlichsten Charaktere. Ohne deren Hilfe, den unzähligen Einladungen und Ratschlägen wären wir niemals soweit gekommen. Am 10.01.2017 um 15:04 Uhr sind wir in New York City gelandet. Wenn man’s aber ganz genau nimmt, sind wir nicht nach New York gefahren. Wir wurden gezogen, abgeschleppt, Instand gesetzt und immer ein bisschen weiter geschoben.