Goethe light (35mm)
Komödie – DEU 2022 – 92 Min. – FSK: 0
Regie: Thomas Frickel – mit: Christo Aprilov, Cornelia Niemann, Erich Schaffner u.a.
Zum Abschluss des diesjährigen Goethe-Jubiläums lädt das städtische Kulturbüro Ginsheim-Gustavsburg zu einem besonderen Filmereignis in die Burg-Lichtspiele (Darmstädter Landstraße 62, 65462 Ginsheim-Gustavsburg) ein:
"Goethe light" bietet eine ebenso humorvolle wie kritische Auseinandersetzung mit dem Phänomen der Event-Kultur rund um Deutschlands berühmtesten Dichter. Im Zentrum der Satire stehen die beiden Schauspieler Erich Schaffner und Cornelia Niemann, die für den Film eine ungewöhnliche Geschäftsidee entwickeln: In Weimar gründen sie die Goethe-Event-Agentur "Rent a Goethe" und vermieten ein Goethe-Double an all jene, die gerade einen Dichterfürsten benötigen – ob für offizielle Anlässe oder medienwirksame Auftritte.
Von einem Empfang mit dem damaligen Thüringer Ministerpräsidenten, über eine Ausstellungseröffnung am Frankfurter Flughafen bis hin zu einem Bühnenauftritt mit Udo Lindenberg – das Goethe-Double ist überall im Einsatz. Der Clou dabei: Das Double ist ein Migrant aus Bulgarien, der kein Wort Deutsch spricht und illegal im Land ist. Diese absurde Konstellation sorgt im Film für eine Fülle komischer, aber auch nachdenklicher Momente.
Auch wer wenig literarische Vorbildung mitbringt, wird an diesem Abend seine Freude haben. Mit einer satirischen Leichtigkeit zeigt der Film, wie aus einem der größten deutschen Dichter ein kommerzielles Kulturgut gemacht wird – Goethe „light“ eben. Die beiden Hauptdarsteller, die im Rhein-Main-Gebiet als versierte Theatergrößen bekannt sind, tragen dabei entscheidend zum Unterhaltungswert des Films bei.
Der Dokumentarfilm "Goethe light" von Regisseur Thomas Frickel entstand im Rahmen des Goethe-Jahres 1999, als Frickel loszog, um die skurrilen Auswüchse des damaligen Goethe-Hypes in Deutschland zu dokumentieren.
Nachdem Bischofsheim Johann Wolfgang von Goethe bereits würdig mit Lesungen und Liedern in der Goethe-Straße gefeiert hat, widmen sich die Burg-Lichtspiele nun der ironischen Seite des Goethe-Kultes. Denn wo Goethe heute oft nur noch vermarktet wird, tritt die eigentliche Poesie des Meisters zunehmend in den Hintergrund – eine Entwicklung, die Frickel gekonnt mit Witz und Scharfsinn in Szene setzt.
Verpassen Sie nicht diese Gelegenheit, Goethe aus einer völlig neuen Perspektive zu erleben – humorvoll, satirisch und zeitkritisch!