Theaterabend "Woyzeck"
WOYZECK
Drama von Georg Büchner
Produktion: Westfälisches Landestheater Castrop Rauxel
Woyzeck ist der ewig Getriebene. Mit dem alle meinen, machen zu können, was sie wollen. Er ist der Prototyp des erniedrigten Individuums in einer Gesellschaft, in der jeder ohne Rücksicht auf seine Mitmenschen handelt. Der sich immer wieder aufrichtet. Bis dann der Punkt kommt, an dem er zerbricht und zurückschlägt.
Ein Stück, das Fragment geblieben ist und uns gerade deshalb so viel über unser Leben erzählt. Am 1. Januar 1836 schreibt Georg Büchner aus Straßburg an die Familie: Ich komme vom Christkindelsmarkt, überall Haufen zerlumpter, frierender Kinder, die mit aufgerissenen Augen und traurigen Gesichtern vor den Herrlichkeiten aus Wasser und Mehl, Dreck und Goldpapier standen. Der Gedanke, dass für die meisten Menschen auch die armseligsten Genüsse und Freuden unerreichbare Kostbarkeiten sind, machte mich sehr bitter.
Georg Büchner stirbt im Februar 1837 in Zürich. Er ist 23 Jahre alt. Zu dem Zeitpunkt hat er es mit der Flugschrift „Der hessische Landbote“ bereits geschafft, sich in deutschen Landen zu einem verfolgten Staatsfeind zu machen. Seine Stücke „Dantons Tod“ und „Leonce und Lena“ sind Klassiker der deutschen Literatur. In seinem Nachlass wird das Manuskript eines Stückes gefunden, das den damals sehr bekannten Fall eines ehemaligen preußischen Soldaten aufgreift – „Woyzeck“.
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